Glycin

Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, sie kann also im Körper selbst hergestellt werden. Hierfür sind Threonin und Serin notwendig, denn aus diesen beiden wird sie synthetisiert. Glycin wird ebenfalls oft in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, da sie einen sehr süßlichen Geschmack hat. Viele nutzen sie daher auch als „Zuckerersatz“. Glycin ist die kleinste und chemisch gesehen, die einfachste Aminosäure im Körper.

Was macht Glycin im Körper?

Glycin wird im Körper für eine Vielzahl an Prozessen benötigt und ist unter anderem an der Bildung von Kollagen, des roten Blutfarbstoffes, der DNA und der Gallensäuere beteiligt. Darüber hinaus dient es auch als Neurotransmitter des Zentralennervensystems und spielt eine Rolle im Entgiftungsprozess der Leber. Durch seine essentielle Funktion bei der Kollagenbildung ist es so auch für Gelenke, Haut, Sehnen und Bänder von großer Bedeutung.

Bei einer Belastung der Leber oder einer Leberzirrhose wird Glycin als zusätzliche Therapie genutzt, das unterstreicht seinen Einfluss auf die Entgiftungsfunktion.

Gibt es einen Mangel an Glycin?

Ein Mangel an Glycin ist äußerst selten, da Glycin nicht nur in der Lebensmittelindustrie oft als Zusatzstoff genutzt wird, sondern es ist auch in vielen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, Getreide und Käse enthalten. Bei einer ausgewogenen Ernährung droht damit kaum ein Mangel. Ein Mangel kann sich durch unspezifische Symptome wie: Müdigkeit, Erschöpfung, verminderte Immunabwehr sowie verminderte Leberleistung bemerkbar machen.

Das man unter keinem Glycin-Mangel leidet, heißt jedoch nicht, dass man immer ausreichend mit der Aminosäure versorgt ist. In bestimmten Fällen, kann es dennoch Sinn machen diese Aminosäure durch ein Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich einzunehmen.

Mögliche Risikogruppen für einen Mangel

Damit ein Mangel an Glycin eintritt müsste eine sehr einseitige Ernährung erfolgen. Auch eine lange Infektion oder Krankheit könnte eine Ursache sein. Vor allem Menschen mit chronischen Entzündungen oder Krankheiten sollten ihre Glycinspeicher voll halten.

Bedarf und Dosierung von Glycin

Es gibt keine wirklichen, offiziellen Richtwerte für den täglichen Bedarf an Glycin, da dieser von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Krankheiten und hohe körperliche Belastungen können den Bedarf erhöhen, während ein gesunder Mensch ohne starke körperliche Anstrengungen eher weniger benötigt.

Eine Dosierung ist aus diesem Grund ebenso individuell zu gestalten und mögliche Einflussfaktoren mit einzubeziehen (Ernährung, Stress, Krankheiten). In der Regel reicht eine zusätzliche Zufuhr von 1-5 Gramm Glycin pro Tag aus.

Neben- und Wechselwirkungen

Glycin hat, wird es normal genutzt und nicht überdosiert, keine nennenswerten Nebenwirkungen. Selbst bei hohen Dosierungen 10-20 Gramm pro Tag kam es in Studien zu keinen wirklichen Nebenwirkungen. Auch ernste Wechselwirkungen mit gängigen Medikamenten sind kaum bekannt.

Zutaten: L-Glycin (vegan)

*RM (%): Referenzmengen für den durchschnittlichen Erwachsenen nach VO (EU) 1169/2011