Carnitin

Carnitin oder oft auch L-Carnitin genannte, ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die vom Körper selbst produziert wird. Für die Eigensynthese müssen im Körper die essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin ausreichend vorhanden sein. L-Carnitin hat vor allem im Fettstoffwechsel eine entscheidende Bedeutung. Es kommt in hohen Mengen tierischen Lebensmitteln wie Lamm- oder Schweinfleisch vor.

Was macht Carnitin im Körper?

Eine der wichtigsten Aufgaben von Carnitin im Köper ist seine Beteiligung am Energiestoffwechsel, im speziellen am Fettstoffwechsel. Carnitin hat eine Art „Schleusenfunktion“ für Fettsäuren, mit denen diese in die Kraftwerke der Zellen, Mitochondrien, gelangen und hier dann als Energie zur Verfügung stehen und damit verstoffwechselt werden. Diese Funktion bringt L-Carnitin auch den Ruf als „Fettverbrenner und engl. Fatburner“ ein. Jedoch ist dies wissenschaftlich noch umstritten, bzw. bringt eine hohe Carnitinzufuhr nicht alleine das „Fett zum schmelzen“. Carnitin kommt im Körper hauptsächlich im Muskelgewebe vor. Aber auch Hautzellen, Spermien und Immunzellen weisen teils hohe Konzentrationen an Carnitin auf.

In einzelnen Studien wird ein positiver Einfluss auf den Gewichtsverlust bei einer Krebserkrankung untersucht. Weiterhin gibt es erste Anzeichen das es auch bei Long-Covid bzw. auch dem CFS (Chronische Fatigue-Syndrom) eingesetzt werden kann.

Gibt es einen Mangel an Carnitin?

Carnitin ist zwar eine nicht-essentielle Aminosäure, jedoch kann unter bestimmten Umständen ein Mangel entstehen. Der Fakt das L-Carnitin in hohen Mengen fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten ist, kann zu einem Mangel bei veganer Ernährung führen. Aber auch eine unzureichende Zufuhr an Lysin und Methionin begünstigt einen Carnitinmangel, da die körpereigene Synthese ohne diese Aminosäuren nicht mehr optimal ablaufen kann. Hinzukommt, dass chronische Krankheiten des Darms, ebenfalls einen Mangel an Carnitin nach sich ziehen können, denn hier werden zum Teil die Nährstoffe der Lebensmittel nicht mehr richtig verstoffwechselt.

Mögliche Risikogruppen für einen Mangel

Die Tatsache das Carnitin vorwiegend in Fleisch enthalten ist, macht Veganer zu einer möglichen Risikogruppe, die einen Mangel entwickeln können. Aber auch Menschen die einen höheren Bedarf, z.B. aufgrund einer Erkrankung oder einer höheren körperlichen Belastung haben, können längerfristig einen Mangel aufweisen.

Bedarf und Dosierung von Carnitin

Wie bei vielen Aminosäuren und anderen Mikronährstoffen ist der Bedarf sehr individuell und pauschale Einnahme-Empfehlungen gestalten sich schwierig. Ein gesunder Mensch, der regelmäßig rotes Fleisch verzehrt, braucht mitunter überhaupt kein zusätzliches Carnitin. Jemand der eine vegane Ernährung verfolgt und viel Sport treibt benötigt eventuell mehr Carnitin und kann seinen Bedarf nicht alleine über die Ernährung decken. Gleiches gilt für chronisch Kranke Menschen.

Im Regelfall sind Dosierung von 0,5 Gramm bis 3,0 Gramm pro Tag völlig ausreichend und sollten ohne ärztliche Aufsicht nicht überschritten werden!

Neben- und Wechselwirkungen

Bei normalen Dosierungen ist Carnitin in der Anwendung sehr sicher und es sind keine großen Nebenwirkungen zu erwarten. Bei Überdosierungen, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden oder Stoffwechselstörungen kommen. Werden Nebenwirkungen direkt nach der Einnahme von Carnitin beobachtet, sollte es sofort abgesetzt werden.

Medikamente zur Behandlung von HIV wie Valproinsäure sowie Nukleosid-Analoga können einen Carnitinmangel auslösen. Ebenfalls gilt dies für einige Antibiotika wie Pivampicillin, Pivmecillinam und Pivcephalexin.

Zutaten: L-Carnitin L-Tartrate

*RM (%): Referenzmengen für den durchschnittlichen Erwachsenen nach VO (EU) 1169/2011